Die SP Unterseen setzte sich an ihrer Parteiversammlung mit den Geschäften der Gemeindeversammlung und mit den Kantonalen Abstimmungsvorlagen auseinander. Sie sagt knapp ja zu allen Gemeindegeschäften und klar nein zum Sozialhilfegesetz.
Viel zu reden gab der beabsichtigte Erwerb der Abbruch-Liegenschaft an der Beatenbergstrasse für 850 000 Franken, auf welcher vorerst Parkplätze erstellt werden sollen. Dafür sei der Kaufpreis zu hoch und die langfristige Nutzung zu unklar, wurde eingewendet. Eine knappe Mehrheit fand hingegen, es sei grundsätzlich richtig, dass dieses altstadtnahe Grundstück in öffentlichen Besitz übergehe, allerdings unter der Voraussetzung, dass der Gemeinderat rasch ein überzeugendes Konzept für die definitive Nutzung des Areals vorlege.
Im zweiten Teil der Versammlung stellte Stellenleiter Beat Siegfried den Sozialdienst Jungfrau vor und orientierte an Hand konkreter Einzelfälle und zahlreicher Statistiken über die aktuelle Situation bei der Sozialhilfe in den angeschlossenen 23 Gemeinden. Zu schaffen mache den Sozialdiensten vor allem die andauernden Reformen und Reorganisationen und die damit verbundene Zunahme des administrativen Aufwandes. Mit dem neuen Sozialhilfegesetz würde dieser noch grösser und für die Kernaufgabe, die Integrationsarbeit, verbliebe den Sozialdiensten noch weniger Zeit, hielt Siegfried fest.
Anstatt mehr Bürokratie will die SPU mehr wirksame Integration und Armutsbekämpfung. Sie lehnt darum das Sozialhilfegesetz entschieden ab. Den Volksvorschlag hingegen empfiehlt sie zur Annahme, den älteren Arbeitslosen zuliebe.